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petrabuchanan

Welt Down Syndrom Tag 21.03.2022

Aktualisiert: 22. März 2022

Heute, am 21.03. ist der „World Down Syndrome Day“- ein Tag, den ich nun bereits zum 8. Mal erlebe. Bevor meine Tochter mit Trisomie 21 geboren wurde, kannte ich diesen nicht.


Bis heute hinterlässt der 21.03. jedoch gemischte Gefühle bei mir – meine tägliche Arbeit in der Praxis fokussiert sich auf die Behandlung des Down Syndroms als Stoffwechselerkrankung, die Optimierung des oxidativen Stresses, Reduktion chronischer Entzündungen, den Ausgleich von Nährstoffmangel (Zink, Selen, Vitamin D, etc.), Verbesserungen im Neurotransmitterverhältnis, die Unterstützung bei mitochondrialer Dysfunktion und andere wichtige Punkte, die zur Vermeidung von Folgeschäden bei Trisomie 21 beitragen.


Wenn ich das Down Syndrom als neurodegenerative Erkrankung anerkenne, wie kann ich dann mit gutem Gewissen den „World Down Syndrome Day“ feiern?

Ich sehe täglich in meiner Praxis Kinder und Erwachsene mit Down Syndrom, die wesentlich früher Unterstützung durch funktionelle Medizin gebraucht hätten. Und nicht immer ist es leicht, positiv zu bleiben.

Aber ich sehe auch meine Tochter Elise, die mit ihren 7 Jahren ein ganz normales Schulkind ist. Sie hat Potential und kann dieses auch nutzen. Bei Weitem sind nicht alle Tage einfach mit ihr – trotzdem kann ich immer wieder klar sagen, dass meine beiden Jungs auch nicht einfacher sind!

Elise hatte eine schwere Geburt, mit vorzeitigem Plazenta-Abgang und Sauerstoffmangel, es folgte eine OP am offenen Herzen mit 5 Monaten, das erste Jahr war sehr schwierig für unsere Familie. Trotzdem hatte sie immer viel Motivation und Durchhaltevermögen. Egal ob es Robben, Krabbeln, Laufen war- sie wollte es schaffen.

Photo: Megan Crown

Wir haben viel gefördert (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Reittherapie, Tomatis Hörtherapie, etc.) und viel in ihre Gesundheit investiert (Funktionelle Medizin und TNI, Ernährung und Darmgesundheit). Heute fährt Elise Fahrrad und Roller, sie spricht in zwei Sprachen, sie geht auf eine inklusive Schule und ist dort gut integriert.

Ich liebe meine Tochter von ganzem Herzen und mit Sicherheit nicht weniger, als ihre beiden Brüder. Auch wenn ich den „World Down Syndrome Day“ nicht gerne feiere, so ist es doch ein wichtiger Tag, um darauf aufmerksam zu machen- dass es unsere Kinder gibt und wie viel sie wert sind!

Trotzdem wünsche ich mir, dass unsere Gesellschaft so inklusiv wäre, dass dies nicht mehr nötig wäre.

Was meine Tochter besonders macht:

Ihr offener und positiver Charakter, der anderen Menschen Freude bringt.

Ihre Liebe zu Tanz und Musik, mit der sie uns immer wieder beeindruckt.

Ihre unglaubliche Persistenz – was sie schaffen möchte, das erreicht sie auch.

Ihr Humor und ihr schauspielerisches Talent.

Ihre Liebe zu uns als Eltern und zu ihren Brüdern und Familienmitgliedern.

Ob dies einfach Teil von ihr ist, oder durch das extra Chromosom bedingt ist, spielt dabei für uns keine Rolle.

21 Fakten zum Down Syndrom
  1. Down Syndrom gibt es weltweit in alle Gesellschaftsschichten, das Vorkommen liegt bei ca. 1:700 Geburten.

  2. Es gibt viele typische Merkmale, wie die 4-Fingerfurche, Sandalenlücke, bestimmte Gesichtsmerkmale etc. Nicht alle Kinder haben alle dieser Veränderungen.

  3. Das Risiko für einen vorzeitigen Abbort ist hoch, man schätzt 30-50% der Schwangerschaften. Die Kinder, die geboren werden, haben ein sogenanntes „Super-Genom“. Das bedeutet, dass genomweit nur wenig schädliche DNA Veränderungen vorkommen.

  4. Das Down Syndrom entsteht zufällig, es gibt jedoch Hinweise, dass Mütter eines Kinder mit DS Veränderungen im Folsäurestoffwechsel haben, die das Risiko für Chromosomenstörungen und andere Erkrankungen erhöhen (z.B. MTHFR Mutationen).

  5. Das Down Syndrom ist auch eine Erkrankung des Immunsystems – Immundysfunktion und chronische Entzündungen sind wichtige Merkmale.

  6. Das Chromosom 21 ist beim DS drei Mal vorhanden, weshalb es auch als Trisomie 21 bezeichnet wird.

  7. Chromosom 21 ist das kleinste unserer Körperzellen und enthält nur ca. 1-2% der gesamten DNA.

  8. Es sind gut 200 Gene auf Chromosom 21 vorhanden, nur ein Teil davon führt zur Ausprägung des „Down Syndroms“. Die genaue Zusammensetzung dieser „Down Syndrom kritischen Region“ ist noch nicht vollständig verstanden.

  9. Bei der Trisomie 21 entstehen durch das extra Chromosom vermehrt freie Radikale (oxidativer Stress), was der Grund für den degenerativen Charakter der Erkrankung und die vorzeitige Alterung ist.

  10. Das Risiko für eine frühe Entwicklung einer Alzheimer Demenz liegt bei über 97 %.

  11. Grundsätzlich besteht durch die zusätzlichen Gene ein funktioneller Mangel an Folsäure und Vitamin B12, und damit eine eingeschränkte Methylierungsleistung in der Zelle.

  12. Das Risiko für alle Autoimmunerkrankungen ist durch die Veränderungen im Immunsystem und den erhöhten oxidativen Stress erhöht (z.B. Zöliakie, Hashimoto Thyreoiditis und Morbus Basedow, rheumatische Erkankungen, Diabetes Typ 1, Psoriasis und Alopecia).

  13. Der Schlaf ist häufig eingeschränkt, zum einen durch die Tendenz zum obstruktiven Schlaf Apnoe Syndrom, zum anderen durch den Mangel an Serotonin.

  14. Unser Gehirn nutzt nachts sein eigenes Lymphsystem, um sich zur reinigen und zu regenerieren. Durch den oben genannten supoptimalen Schlaf ist auch das Glymphatische System nur eingeschränkt funktionsfähig.

  15. Die Kraftwerke unserer Zellen, die Mitochondrien, werden durch den oxidativen Stress geschädigt und nicht nachgebildet. Die muskuläre Hypotonie lässt sich durch die Unterstützung der Mitochondrien jedoch positiv beeinflussen.

  16. Es fehlt an Acetylcholin, einem wichtigen Neurotransmitter. Beeinflusst hierdurch werden das Wachstum, die Entleerung von Darm und Blase, die Zahnanlage, Koordination, Sprache und Gedächtnis, sowie das Hormonsystem. Nur durch eine ganzheitliche Analyse und Behandlung kann eine optimale Einstellung erreicht werden.

  17. Eine Unterfunktion der Schilddrüse ist häufig, auch ohne Autoimmunerkrankung. Hierfür lohnt sich der Blick auf die Nährstoffversorgung (Zink, Jod, Selen, Eisen, B-Vitamine), sowie den oxidativen Stress.

  18. Eine frühe und häufige Behandlung mit Antibiotika ist nicht selten (durch organische Veränderungen mit entsprechenden OPs und Immundysfunktion), und damit eine Veränderung im Darm-Mikrobiom. Die Darm-Hirn-Achse kann starke Auswirkungen auf Verhalten, Kommunikation und Schlaf haben.

  19. Menschen mit Trisomie 21 können mit der richtigen Behandlung und Förderung Vieles erreichen, sie sind in der Lage zu Lesen, Schreiben, Rechnen, können einen Schulabschuss machen, einige Studieren mittlerweile und es gibt immer mehr Erwachsene, die auch selbstständig oder in Wohngruppen leben können.

  20. Die Lebenswerwartung ist in Europa von durchschnittlich neun Jahren (1929) auf ca. 60 Jahre (2004) angestiegen; etliche erreichen heute das 70. Lebensjahr). Daher stellt die vorzeitige Alterung und die frühe Entwicklung des Alzheimers ein ernst zu nehmendes Problem dar.

  21. Entgegen der Meinung der Schulmediziner lohnt es sich, nicht abzuwarten, sondern frühzeitig einzugreifen und zu unterstützen. Denn nur durch eine umfassende Behandlung können wir die Gesundheit unserer Kinder erhalten.


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